1. Es ist nicht neu, dass der Krieg in der Ukraine der Krieg ist, den Rußland  angefangen und gewollt hat, aber es ist auch der Krieg, den der Westen mit seinem politischen und militärischem Vorrücken an die Grenze Rußlands, damit in die Reichweite seiner Waffen, schon lange gewollt hat. Das sieht man alleine daran, dass der Westen mit seiner Militärmacht da war, als Rußland den Krieg angefangen hat und Rußland von seinem ersten Anlauf, seine Kriegsziele mit der Einnahme Kiews zu erreichen, abgehalten hat. Der Westen hat den Krieg Rußlands angenommen, in dem er alle dem Krieg vorhergehenden Verhandlungsangebote Rußlands, die eine Einschränkung seines globalen Machtmonopols bedeutet hätten, als unverhandelbar zurückgewiesen hat, ist in den Krieg mit seinen Waffen und seinen ukrainischen Kriegern eingestiegen und hat mit Beginn des Krieges den Kriegszielen Rußlands seine eigenen Kriegsziele entgegengesetzt, die Zerstörung der Weltmacht Rußland, und damit diesen Krieg seit Beginn des Krieges in sein Gegenteil zu wenden versucht und ist nun dabei, diese Kriegsziele, die das Vorrücken in Richtung Rußland schon immer im Augen hatten und haben und statt der Durchsetzung Rußlands als vom Westen anerkannte Weltmacht mit diesem Krieg die Zerstörung der Machtmittel  einer konkurrierenden Weltmacht, in die Tat umzusetzen.  
  2. Mit dem Einsteigen von Kampfpanzern in den Krieg hat der Westen entschieden seiner gar nicht neuen Kriegsziele nun von der Abwehr der Ziele Rußlands zur Durchsetzung seiner Kriegsziele überzugehen. Das heißt, der Westen hat entschieden, mit seinen ukrainischen Truppen und dem dafür gelieferten militärischem Material den Angriff auf die Weltmacht Rußland zu beginnen. Er hat die in der Formulierung einer militärischen Spezialoperation zum Ausdruck gebrachte relativierte Form der Kriegführung Rußlands dazu genutzt, nicht nur Rußland die Durchsetzung seiner Kriegsziele streitig zu machen und taxiert, wann und wie mit welchem militärischen Vorgehen sich der Krieg Rußlands gegen den Westen in einen Krieg des Westens gegen Rußland umdrehen läßt und ist jetzt zu dem Schluß gekommen, dass der Westen nun diese seine Kriegsziele in die Tat umsetzen kann. Nicht nur ist der Westen als Ganzes zu der Einschätzung gekommen, dass es dem atomaren Waffenarsenal Rußlands mit seinen taktischen Atomwaffen nun seine eigenen entgegensetzen kann, nachdem er zwischenzeitlich seine eigenen nach Europa gebracht und in die passenden Stellungen gebracht hat, also diese Sorte Atomkrieg führen können will, wenn dies für das Erreichen der Kriegsziele,  dessen Durchsetzung der Westen nun auf die Tagesordnung gesetzt hat nötig ist, sondern dass er also diesen atomaren Krieg will.  
  3. Die Europäer, allen voran Deutschland, sind zu der Einschätzung gekommen, dass ihnen die Aussichten, Rußlands Militärmacht so grundlegend zu zerstören, dass dieses Land nach mehrfach gescheiterten Anläufen (Napoleon; Hitler; kalter Krieg) ihnen als inzwischen globale Weltmacht als Weltmachtkonkurrent in Europa und in der globalen Weltmachtpolitik Europas in Zukunft nicht mehr in die Quere kommen kann, dass es ihnen das Risiko wert ist, dass Europa Kriegsgelände in einem Krieg mit taktischen Atomwaffen wird, in dem allen voran Deutschland alles dafür tut, die Geografie eines solchen Krieges im Osten Europas an den Grenzen Rußlands zu halten, ganz wie es von Anfang an die Idee mit jener Osterweiterung war.  
  4. Deutschland hat diesen nun mit der Panzerlieferung in Angriff genommenen Krieg gegen Rußlands Macht,  die bis heute die Bestreitung seiner Oberhoheit über Europa bedeutet hat, für sich neu als Gelegenheit definiert,  nicht nur das alte Problem mit Rußland zu lösen, sondern sich bei dieser Gelegenheit für die Durchsetzung dieser politischen Ziele Deutschlands als führende Macht in und über Europa  schon mal als oberste Kriegsmacht in Europa von den europäischen Staaten etablieren lassen. Das angeforderte Gebettel um die Erlaubnis der Sendung von nicht nur in Deutschland produzierten, sondern auch unter seiner Befehlshoheit stehenden Panzern, die es in anderen Ländern plaziert, aber unter seine Kommandohoheit gehalten hat, also der Nutzung für von nationalen Interessen anderer entzogen hat, dieses Gebettel um deutsche Waffen hat Deutschland dazu inszeniert um  klarzustellen, dass es diese Anliegen dieser Länder für deren nationalen Kriegsziele nur akzeptiert, wenn sich diese unter die militärische Kommandogewalt Deutschlands und damit dessen Zielen in diesem Krieg gegen Rußland unterordnen. 
  5. Für die USA läuft damit mal wieder alles prima. Die lassen auch diesen Krieg gegen ihren Weltmachtkonkurrenten Rußland nicht nur auf dem Territorium   einer mit ihnen ebenfalls konkurrierenden Weltmacht namens Europa durchführen, sondern lassen den Krieg für solche ambitionierten Kriegsziele der Niedermachung einer konkurrierenden militärischen Weltmacht nun nicht mehr nur von einem dafür nicht ausreichend schlagkräftigen Land wie der Ukraine durchführen, sondern es ihnen gelungen, dass die Europäer mit ihren Weltmachtambitionen sich die Kriegsziele der USA zu eigen gemacht haben, weil sie damit die Kriegsziele der Europäer erreichen wollen. Wie immer heißt die Kalkulation der Europäer, dass sie mit ihrem Krieg gegen Rußland nicht nur eine für sie in Europa störende Macht ausschalten  können,  sondern dass sie mit ihren Dienstleitungen für die Kriegsziele der USA im Krieg gegen die Weltmacht Rußland, sich damit endlich selber nicht nur als wirtschaftliche, sondern auch militärische Weltmacht etablieren können. 
  6. Jetzt darf man gar nicht mehr sehr gespannt sein, was passiert, wann Rußland seine militärische Spezialoperation in einen Krieg gegen den Krieg des Westens gegen Rußland  umdefiniert, seine militärischen Relativierungen beendet und zu den Waffen greift , die es hat. 
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